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Freitag, 23. November 2012

Oktober/ November 2012

Dieser Monat ist mit Sicherheit der Monat mit den meisten Wechseln von Menschen in meinem Umfeld und dazu kommt noch ein Hauswechsel. Anfangs Oktober durfte ich meine Schwiegereltern am Flughafen abholen. Nach einem Familienbesuch in Amerika haben sie sich entschieden, einen einmonatigen Abstecher in Honduras zu machen. Es war eine spannende Zeit. Der erste Tag begann mit dem Mord am Nachbarsjungen (siehe vorheriger Bericht). Abuelo (Grosspapi) half gleich mit beim "Leichenwagen" schmücken während Abuela sich um die Enkelkinder kümmerte. Jael und Levi genossen die 1000 Büchlein, die von Abuela erzählt wurden. Ich genoss die Diskussionen, die Mutter und Tochter über Sauberkeit und Erziehung hatten. Nach einer speziellen Woche, auch für uns "Einheimische" schickte ich die "Füssles" auf Reisen. So reisten Eltern mit Tochter durch das gefährlichste nicht Kriegsland der Welt. Die Gespräche drehten sich in der Reisevorbereitung um die Wahl der Busse, die Gefährlichkeit der Route. Wie fest soll, kann man auf die Tochter vertrauen und wann ist das eigene Gefühl, die Ratschläge des EDAS in die Diskussion einzubringen? Jael, Levi und ich machten uns eine schöne Woche zu Hause. Am Morgen blieb ich mit den Kindern daheim und am Nachmittag halfen wir im Heim mit.

Nach zehn Tagen kamen Eltern mit Tochter wieder gesund in Tegu an. Die Geschichten waren spannend anzuhören und abgesehen von den zwei, drei Menschen die am Strassenland lagen (tot oder nicht?) und einem Unfall, Blechschaden mit dem Bus, lief alles glatt.

Viel Zeit um das Erlebte zu verarbeiten blieb nicht, denn der Umzug ins Casa Girasol stand an. Meine Schwiegereltern und Heidi halfen tatkräftig mit. So zügelten wir innerhalb von zwei Tagen alles Material und putzten das ganze Haus. Trotz anfänglichen Ängsten vor Schlangen und Skorpionen fühlte sich Grossmami nach der ersten Nacht wohl im Girasol. In der verbleibenden Zeit investierte meine Schwiegermutter viel Zeit in ihre Enkelkinder. Abuelos Herz schlug für das Kinderheim. Er gab mehrere Inputs und engagierte sich auch in der zweistündigen Arbeibtszeit. Pferdeäpfel zusammensammeln, Rasenmäher flicken... zählten zu seinen Lieblingsarbeiten :). Mir tat es gut und ich genoss es, wieder einmal etwas Schweizerisches in der Nähe zu haben. Danke!
Wie schnell doch dieser Monat verging. Noch zwei Tage und adios Honduras. Uns blieb keine Zeit, uns an einen Alltag zu gewöhnen. Denn die Vivacamper waren schon da. Eine Gruppevon fünf Frauen aus Deutschland und Italien (Südtirol). So machten wir einen fliegenden Übergang unserer Wegbegleiter.

Das Camp war aussergewöhnlich friedlich. Zwanzig Kinder, die sich eine Woche wohlfühlten. Sie hatten Freude an den vielen Spielen. Sie genossen die Aufmerksamkeit, die sie bekamen. Ich staunte immer wieder wie 40 Menschen, die sich kaum kennen mit wenig Struktur und Regeln friedlich und zufrieden eine Woche verbringen können. Glücklich und zufrieden verabschiedeten wir die Lagerkinder. Nach neun Lagern in zwei Jahren war es das letzte Lager bis zu unser Abreise.

In dieser Woche fingen wir wieder an, uns einen Alltag anzulegen. Doch wofür eigentlich? Denn in der nächsten Woche beenden die Rafaelkinder das Schuljahr, das heisst dann 8 Stunden Action pro Tag. In den nächsten zwei Wochen ist weiterer Schweizerbesuch angesagt und dann ist ja schon Weinachten.

Fast vergessen: wir lernten in dieser Woche den Leiter einer möglichen zukünftigen Arbeitstelle kennen. Nach einer einstündigen Skypesitzung sind wir zuversichtlich, den Einstieg in der Schweiz wieder zu meistern.

Das waren sie, der wohl abwechslungsreichsten 6 Wochen in meinem Leben.

Saludos, Thomas


Montag, 29. Oktober 2012

Betroffenheit

Der letzte Monat war emotional herausfordernd.
Vor drei Wochen wurde ein Nachbarsjunge, der im Mai einen Monat im Rafael war, erschossen, als er mit den Rafael- Jungs beim Fussballspielen war. Das hat uns alle tief traurig gemacht. Zu wissen, dass Honduras das gefährlichste Nicht-Kriegs Land ist, ist eines, es aber hautnah zu erleben etwas ganz anderes. Um euch die Situation im Land etwas zu verdeutlichen, einige Erklärungen. Wahrscheinlich wird der oder die Täter nie gefasst, nicht, weil man nicht wüsste wer es war, sondern weil man Angst hat, dass man, wenn man der Polizei etwas sagt, selber umgebracht wird aus Rache. So werden viele Morde nicht geahndet und die Vebrecher machen weiter. Die Jungs leben jetzt teilweise in Angst. Drei wurden aus Sicherheitsgründen ins Casa Alianza verlegt. Nach drei Wochen sehen unsere Jungs die angeblichen "Mörder" auf dem Schulweg und beim Fussball im Nachbarsdorf. Was in ihnen vorgeht ist schwer zu erahnen. Sichtbar ist, dass mehrere von ihnen in der Nacht vor dem Zimmer des Erziehers schlafen. Wir versuchen in die "Normalität" zurückzukehren und uns nicht von den Ängsten anstecken zu lassen. Morgen findet eine weiter Sitzung mit der Psychologin statt, mal schauen wie es weitergeht.

Mittwoch, 19. September 2012

Danilo, seine Familie und der Traum vom eigenen Haus

Danilo
31 Jahre alt. Honduraner. Ehemann von Suyapa. Vater von vier Kindern. Seit mehreren Jahren Mitarbeiter von Casa Girasol. Maurer und Alrounder von Beruf. 1.60m gross und 65kg schwer.


Vor vier Jahren hat sich sein Leben um 180° geändert. Vom langhaargigen Rastalook Säufer mit Gelegenheitjobs zum zuverlässigen Arbeiter und verantwortungvollen Vater. Noch nie ist mir ein Mensch begegnet der mit soviel Leidenschaft und Glauben von der Bibel erzählt.


Gemeinsam bewohnen sie ein Haus 5m x 5m.

Mir war schon nach kurzer Zeit in Honduras klar, dass die Ausbildung, Weiterbildung der Mitarbeiter ein Schwerpunkt meiner Arbeit sein wird. Ich setzte mir das Ziel, in einem ersten Schritt Helfer zu formen. Pünktlichkeit, Arbeitsleitung, Arbeitsplanung, Verhalten und Sauberkeit sind die vier Bereiche, bei denen wir uns finden mussten. Heute sitzten wir häufig 10 Minuten vor Arbeitsbeginn im Zimmerchen und steigen gemeinsam in den Tag ein. Als nächstes erscheint mir wichtig, dass die Werkzeuge am Ende des Tages sauber wieder an ihrem Platz hängen. Dass die Kinder bei der Arbeit mit schweren, spitzigen oder scharfen Geräten nicht alleine gelassen werden. Und zu guter Letzt, da bin ich noch schwer dran, dass all diese Dinge (ein grosser Teil davon) ohne den 1. Dirigenten (mich) funktionieren.



Danilo ist für mich ein grosses Vorbild, was die Lernbereitschaft angeht. Autofahren, Motorsägen, Hobeln, Fussballübungen, Kochen, Lesen, Schreiben.... sind Beispiele, die er erlernt oder verbessert hat in den letzten zwei Jahren. Viele dieser Dinge durfte auch ich lernen, von Menschen, vom Internet oder anderen Quellen. Ich staune immer wieder, was wir Menschen in kurzer Zeit, mit Willen, Freude und Durchhaltevermögen fähig sind zu erlernen. Ich bin mir sicher, dass Danilo weiter voran gehen und an sich arbeiten wird. Wenn es mehr solche Menschen gäbe, ginge es schnell aufwärts in diesem Land.





Danilo hat sich in den letzten Monaten ein Stück Land gekauft, 14m x 25m, neben seinem alten Haus. Ich machte ihm den Vorschlag, ihn zu unterstützen und in der Schweiz mal nachzufragen, ob jemand den einen oder andernen Franken Spenden möchte. Das ganze Haus wird er selber bauen. Im schwebt ein Betonboden vor, nicht wie in der Schweiz 24cm dick, sondern Steine ausgelegt und mit einer 5cm Schicht überzogen. Die Wände aus Adobe, Dreckziegeln, und das Dach aus Holzsparren und Blechdach.

Für den Boden und den Wandveputz rechnet er mit
drei Camion Sand:
  • 4500 Lempiras 
50 Sack Zement
  • 7500 Lempiras
Das macht einen Gesamtbetrag von 12000 Lempiras, was Umgerechnet ungefähr 600 Franken entsprechen.

Die Dreckziegel kann er in November selber produzieren und auch die Dachsparren können wir selber zuschneiden, da noch der eine oder andere umgekippte Baum zu finden ist und das honuranische Klima nicht schneesichere Dächer benötigt.
 Das bereits gekaufte Bauland.

Wenn du Lust hast mitzuhelfen bei der Finanzierung eines honduranische Häuschen:
PC: 30-449295-3 Vermerk "Danilo" 

Ob die Möglichkeit besteht, dass die Heimkinder an gewissen Tagen mithelfen können oder sogar eine Lagerarbeitswoche für sie angeboten wird, muss ich noch abklären.

Danke für euer Interessen
Thomas




Donnerstag, 6. September 2012

Projekt Abfall



Wir erhielten den Auftrag, mit den Kindern etwas für das Dorf zu tun. Wir haben uns als Heim vorgenommen, jeweils am Dienstag zwei Arbeitsstunden dem Gemeindwohl zu widmen. An zwei Dienstagen waren wir auf den Strassen, um den Abfall aufzulesen. Wir teilten uns in drei Gruppen von jeweils fünf Kindern und ein bis zwei Erziehern auf. Innerhalb kurzer Zeit füllten wir sechs grosse Abfallsäcke mit Müll! 

An einem anderen Dienstag waren wir mit acht Machetten (Handsäbeln) zum Mähen in der Schule. Ziel ist es, das Ambiente zur verschönern und einen guten Eindruck zu hinterlassen.

Montag, 27. August 2012

Einführung in die Teamarbeit

Früh übt sich. Wir als Eltern haben nicht vor, die nächsten 15 Jahre die Küche alleine zu machen. Wir wollen nicht nach jedem Essen ein Theater oder eine Drückerei. Folglich suchten wir nach Wegen, wie wir das vermeiden und die Jungmannschaft in die gewünschten Bahnen führen können.


Dienstag, 21. August 2012

Abenteuer Schweiz

 https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhE8yRc4I2kG8Y1GNSqA5UCxq0ZzFlNJGCLWk-160o-MANZMYpp59np1nJVK07ZN-GPnt01Eo-GrjqEI-8l0PJspDpVfWVxhnevuXwzkLQYAcczsLFvLddmxJeSYZnVsccfM6kVj8NqKgcu/s1600/Schweizer+Flagge+swiss+flagg.jpg



Es ist so weit. Nach bald zwei Jahren Abenteuer Honduras steht der Zeitpunkt fest, wann wir in die Schweiz zurück kehren werden. Voraussichtlich Ende April treten wir die Rückreise per Schiff von Miami aus an und werden Anfangs Mai in der Schweiz eintreffen.

Aus verschiedenen Gründen ist die Zeit reif, die Zelt zusammen zu räumen und anderswo wieder neu zu stellen:
Jael erreicht das Schulalter. Will man ihr in Honduras eine ähnliche Schulbidung zu Gute kommen lassen wie in der Schweiz, wäre eine Privatschule unumgänglich. Das würde tägliche längere Schulewege mit dem Auto oder einem Schulbus erfordern, und, und.

Zusätzlich hatte ich in den letzten zwei Monaten vermehrt Müdigkeitserscheinungen. War gereizt, hatte keine Lust auf die Arbeit und musste mich förmlich zwingen, meine mir selber gegebenen Aufgaben wahr zu nehmen. Ich wollte mehr als es meine Kapazität vermochte. Doch das kleine Zwischentief hat mich von der "Minutenscheisserei" (Überpünktlichkeit) weggebracht und ich lege jetzt mehr Wert auf die freiwillige Mitarbeit der Jungs. Mir geht es wieder gut.

Die Andersartigkeit: der desorganisierte Lebenstil, das Sein in der Gegenwart, der Umgang mit Tieren, Mitmenschen und Natur und die Umsetzung der Gesetze sind Beispieltehmen der grossen Unterschiede der zwei Kulturen. Ich vermute, wenn man sich länger diesem Spagat aussetzt wird die Rückkehr in die Heimat, von Jahr zu Jahr schwieriger.
Die finanzielle Lage, mit den treuen monatlichen Spendern würde es uns erlauben weiter zu machen. Danke euch! Doch das Loch in der AHV würde von Jahr zu Jahr wachsen.
Und zu guter Letzt unsere Familien, unsere "Göttikinder", Freunde und Bekannte fehlen uns, mir immer mehr. Jael gefällt es hier, doch in der Schweiz habe sie mehr Freunde.

Wo wir in der Schweiz stranden und arbeiten werden ist noch in Bearbeitung. Vom Model, Susi soll die Brötchen nach Hause bringen über 50/ 50 bis ..... mal schauen was die Zukunft bringt.

Liebe Grüsse aus Honduras
Thomas

Donnerstag, 16. August 2012

Kino

Letzte Woche kam ein Junge zu mir und fragte mich, ob ich nicht mit ihm und zwei, drei anderen Kameraden ins Kino komme. Da bei ihnen solche Dinge am liebsten am selben Abend geschehen müssen, holte ich die nötige Erlaubnis ein. Ich fragte einen Erzieher und der sagt nur, keine Problem. Mit vier Kids fuhren wir um 17.30 Uhr mit dem Auto hinunter in die Stadt. Wegen Stau trafen wir zehn Minuten zu spät an der Kinokasse ein. Ich drückte jedem Lempiras im Wert von fünf Franken in die Hand, mit den Worten: "Das muss reichen für Eintritt und Erfrischungen." Das Billet kostet hier und an diesem Tag einen Franken fünfzig. Zwei Jungs schickte ich ins Kino und mit den anderen besorgte ich Popcorn und Coca. Ich musste lächeln, als wir im Kinosaal eintrafen und die zwei anderen in der fünften Reihe sassen. Mir kamen Erinnerungen an meine ersten Kinobesuche in den Sinn - Vorderste Reihe. Nach zehn Minuten, leichter Halskehre und Augenflimmern, stand ich auf und verschob mich mit einem Chico in die hinteren Reihen. Nach fünf Minuten folgten die anderen drei:).

Nach 2.5 Stunden standen wir wieder beim Auto. Wir haben vergessen eine Türe abzuschliessen... Gott sei Dank, es ist noch alles da.

Die Kinder waren sehr zufrieden mit dem Abend und wie sie ihr verdientes Geld eingesetzt haben.

Liebe Grüsse
Thomas

Samstag, 28. Juli 2012

Schlüssel im Auto - Was nun?

Zum zweitenmal in zwei Jahren habe ich die Schlüssel im Auto liegen gelassen.
Möglichkeiten:
  1. Den Ersatzschlüssel mit einem Taxi holen. 
    • Kostenpunkt 25Franken für 1.5h Taxi fahren
  2.  Sicherheitspersonal fragen ob er jemanden kennt der das Auto aufmachen kann
Ich habe mich für die zweite Variante entschieden. Nach  zwei Minuten standen zwei Sicherheitsmänner mit einem Draht an der Türe. Nach zehn Minuten waren es vier Männer mit zwei Drähten. In zwanzig Minuten war das Auto geknackt. Kostenpunkt 10 Franken für 18 Liter Coca Cola oder so, Freude auf allen Seiten und ein Erlebnis mehr.

Gruss Thomas

Donnerstag, 26. Juli 2012

EXITO

Sich an den Erfolgen erfreuen
In dieser Woche hatten wir eine Sitzung mit vielen Beteiligten des Kinderheimes Rafael. Der Verantwortliche sprach mehrmals von einem Erfolg, dass die Jugendlichen solange im Kinderheim bleiben. Noch nie in der Geschichte des Kinderheims Rafel, mehrere Anläufe in zwei Jahrzehnten, lief es so gut wie heute. Anschliessend an diese Sitzung kam ein weiteres Team von Studentinnen, Studenten und Mitarbeitern vom Casa Alianza. Sie wollen mehr davon wissen, wie im Rafael gearbeitet wird und was der Grund dafür ist, dass die jungen Männer nicht ausreissen.

Ich bin gespannt und erfreut über den Exito. Ich merke, dass ich mich häufig nach mehr sehne und vergesse zurück zu schauen, mich einen Moment hinzusetzen und den Erfolg und die vielen Fortschritten in diesen bald zwei Jahren als Ansporn zu nehmen, aufzustehen und motiviert weiter zu gehen. 


 Liebe Grüsse Thomas


Spezielles Lager

Dieses Lager war in vielem anders als die vorherigen. Schon auf Grund der Liste der Kindernamen war uns klar, dass es eine Herausforderung sein wird. Es war eine sehr lebhafte Gruppe mit vielen Emotionen, vielen Provokationen, aber auch voller Begeisterung, wenn der erste Widerstand abgelegt war. Nachdem wir am Mittwochmorgen 2 Kinder ins Alianza zurückschicken mussten folgte ein ruhiger Tag. Der Donnerstag war wieder etwas emotionaler und "rebellischer". Ja, wir hatten es eigentlich in den vergangenen Lagern sehr ruhig und diesmal waren die Kinder so, wie ich mir eigentlich Strassenkinder vogestellt hatte. Die Woche lief trotzdem ohne grosse Zwischenfälle ab und am Ende der Woche staunten wir dass sogar M. noch da war; ein Junge, der immer wieder auf die Strasse zurückgeht, den wir schon oft mit seiner Leimflasche vor dem Alianza angetroffen hatten und der sich überhaupt nicht an Strukturen gewöhnt ist. Wenn er auch immer wieder sehr provozierend war und manchen von uns an die Grenze der Geduld gebracht hat, war es doch schön, die Begeisterung in seinen Augen zu sehen beim Singen, Wetkämpfe machen oder Spielen. Da war der andere Junge, dessen Hirn vom jahrelangen Konsum von Drogen (seit 9jährig) gelitten hat, dessen Herz aber voller Freude ist und der eine Lebensveränderung durch Jesus erlebt hat. Wenn er aufstand und gebetet oder strahlend gesungen hat wurde er oft ausgelacht. Doch sein einziger Komentar war: "es ist mir egal, wenn ihr lacht, ich singe nicht für euch sondern für Gott, der mir geholfen hat von den Drogen loszukommen." Und er meinte es auch so. Er hat mich stark beeindruckt.
Wir waren froh um die tatkräftige Unterstützung der 6 Deutschen und Schweizer, die mit den Kids ihre Zeit und Liebe geteilt haben. Danke.

Es grüsst euch herzlich Susan, die jetzt eine Woche auf der Reise mit den Schweizer-Deutschen genissen darf. Danke Thomas  

Mittwoch, 27. Juni 2012

Es ist Regenzeit...

...und das heisst, werauch immer hinten auf dem Pickup sitzt, wird völlig durchnässt. Wenigstens bis jetzt.
Thomas hat mit seinen Mitarbeitern und den Jungs ein Dachgestell mit bequemen Bänken gezimmert und Heidi hat mit 2  Jungs Militärschlafsackhüllen zugeschnitten und zusammengenäht. Erfindungsgeist und Wiederverwertung sind in Honduras gross geschrieben und machen auch vor den Schweizern nicht Halt...Das Resultat lässt sich sehen und wird wohl bald getestet werden, am Himmel ziehen nämlich gerade wieder dunkle Wolken auf.
Bei einer Polizeikontrolle (die erste für Danilo am Steuer) fragte der Polizist, was denn die Konstruktion koste...


Freitag, 22. Juni 2012

Veränderungen

Vielleicht kann ich die Veränderungen in den Jungs manchmal besser sehen als Thomas, der tagtäglich mit ihnen zusammenarbeitet. Regelmässig bin ich einmal wöchentlich dabei und sporadisch zusätzlich beim Sport.
11 der 15 Jungs sind fast seit 18 Monaten in Heim, drei davon sogar zwei Jahre. Es sind die kleinen Dinge, die mir auffallen.
Da ist zum Beispiel ein 16jähriger, der mir unsanft auf den Rücken klopft. Zwei Stunden später entschuldigt er sich jedoch während dem Fussballspiel.
Oder das Abschiedsfest von Therese: sie spendiert Würste, Salat, Kuchen und Getränke und die meisten bedanken sich mehrfach. Besonders die älteren Jungs finden auch öffenlich Worte des Dankes für Therese.
Die feinen Würste von Therese schmecken allen

Beim Fussballspiel gehen sie (meist :-) ) anständig miteinander um und akzeptieren die Regeln, ohne dass einer davonläuft. Aus Individualisten beziehungsweise Egoisten sind Teamplayer geworden.
Viele haben in den letzten Monaten den Knopf aufgetan, das heisst zum Beispiel, dass sie lieber etwas arbeiten als vor dem Fernseher zu sitzen. Oder dass sie in der Schule zwei Klassen in einem Jahr absolvieren. Ganz besonders die schulische Leistung eines Jungen ist mir aufgefallen, der mit damals 13 Jahren vor zwei Jahren weder lesen noch schreiben konnte. Es war ihm auch vor kurzem noch nicht möglich einen Brief zu schreiben. Jetzt ist er ein super Rechner, schreibt fast fehlerfrei und hat sogar eine schöne Karte für seine Schweizer Patin gestaltet. Ich bin sicher, er wird dieses Jahr die vierte Klasse ohne Probleme abschliessen.
Ich staune auch immer wieder mit welchem Geschick sie handwerklich arbeiten. In Jedem steckt so viel Potenzial.
Aus schweizer Sicht sind das kaum nennenswerte Dinge, aber diese Jungs, die der Abschaum der Gesellschaft waren werden langsam mit kleinen Schritten zu Männern, die gerade stehen und ihren Weg gehen, auch wenn sie keine Musterjugendlichen sind...
Wie sagt Heidi? Liebenswerte Schlitzohren!
Viele möchten auch den Weg mit Jesus gehen und wir sind überzeugt, dass sie ohne seine Hilfe nicht da wären, wo sie sind.

Liebe Grüsse,
Susan

Mittwoch, 16. Mai 2012

Garantiert Bio

Gemüse gehe ich ja viel lieber auf dem Markt einkaufen als im Supermarkt. Gestern hab ich also schnell einen Broccoli gekauft. Dabei hab ich auf die Grösse und die Schönheit geschaut. Naja, heute haben dann Jael und Levi mindestens 3 Raupen und unzählige Läuse darin gefunden. GArantiert Bio also, soll ja gesünder sein so. Trotzdem sind wir beim fast einstündigen Waschen beinahe verzweifelt und haben dennoch auf dem Teller noch einige Läuse gefunden. Ein weinig Eiweiss ist ja gut, Levi hats auch ohne Bedenken gegessen, Jael und mir wars doch etwas zu viel... Än guete!!!
 Nächstes Mal weiss ich, worauf ich auch noch achten sollte!

Dienstag, 8. Mai 2012

Tajadas - Bananenscheiben

Vor zwei Jahren setzte ein Schweizer Ehepaar Bananen-Bäume. Nun ist es so weit! Wir können ernten. Da die Jugendlichen kaum warten konnten mit Herunterholen der Früchte, versprach ich ihnen, dass wir die Bananen frittieren werden und ich mehrere Liter Coca Cola spendiere. Und siehe da! Die Bananen hängen, bis sie reif sind.

Ein Danke an Fränzi und Marcel, sie haben geschmeckt, die Tajadas meine ich :-)

Donnerstag, 3. Mai 2012

Gesucht finanzielle Unterstützung

Von Handarbeit zur Handmaschine

Im letzten Jahr habe ich schon einiges gelernt. Ich schätze die Handwerkzeuge, das Handwerk viel mehr, als ich das in der Schweiz getan habe. In der Ausbildung als Maurer lernten wir viele Dinge, bei denen ich mich fragte, ob man das wirklich jemals brauchen wird. Von Hand sägen, den Kellenwurf, eine Treppe schalen, Hobeln und vieles mehr. Ich erinnere mich mehrmals an Dinge, die ich damals für unnötig empfand und mich fragte, ob ich das jemals wieder brauchen werde. Das Leben hat mich eines besseren belehrt.
Nichts desto trotz, die Motorsäge hat die grosse Handsäge abgelöst. Die Folge daraus ist, dass wir mehr Holz haben, das wir verarbeiten können. Wir kommen nicht nach mit der Handarbeit. Handschleifen frisst sehr viel Zeit. Daher habe ich mir eine Wunschliste von Maschinen zusammen gestellt. Ich habe sie in drei Prioritäten unterteilt. Ziel ist es nicht, teure Maschinen zu kaufen, die nach meiner Abreise nicht mehr verwendet werden. Doch Handmaschinen sind für schweizerische Verhältnisse erschwinglich und die Jugendlichen können sich neue Fähigkeiten aneignen. Arbeitsweise, Sorgfalt mit Maschinen, wirtschaftliches Denken...

Priorität 1
  • Schleifmaschine
    Die Schleifmaschine vollendet für mich die Holzarbeiten gibt ihnen den letzten Schliff. Im Casa Girasol sind mehrere Holzdecken zu streichen, die es zuerst abzuschleifen gibt, daher für mich Prioität 1.
    Kostenpunkt: 100 Franken

  • Schraubstock
    Den Schraubstock habe ich schon mehrmals vermisst. Um die Handsägen zu schärfen, ein Holzstück oder anderes einzuspannen.
    Kostenpunkt:150 Franken
    Gesamtkosten Priorität 1: 250 Franken


Priorität 2
  • Schleifmaschine zum Schärfen
Stechbeutel und Manchetten werden Stumpf mit einem Schleifstein sind sie im nu wieder scharf und die Arbeit macht doppelt soviel Spass.
Kostenpunkt: 240 Franken


  • Kompressor
Der Kompressor dient zur Lufterzeugung. Das Auto kann man Pumpen, die Motorsäge und den Automotor reinigen. Holzarbeiten kann man mit einer Farbpistole an-sprayen.
Kostenpunkt: 250 Franken

    Gesamtkosten Priorität 2: 490 Franken
Prioität 3
  • Handkreissäge
Die Handkreissäge ist gut für Längs- und Querschnitte die ein bisschen genauer sein müssen als mit der Motorsäge.
Kostenpunkt: 130 Franken


  • Handhobelmaschine
    Die Hobelmaschine macht das gleiche wie der Handhobeln, ist einfach eine Stufe moderner. Der nächste Schritt wäre eine grosse Hobelmaschine, doch das wäre übertrieben.
  • Kostenpunkt: 100 Franken
  • Gesamtkosten Priorität 3: 230 Franken

  • Gesamtkosten total: 970 Franken

    Privatkonto
    PC: 30-449295-3  Vermerk Maschinen (kann man nicht abziehen von den Steuern) 

    Förderverein Casa Girasol, 8586 Erlen  
    PC: 85-462791-4  Vermerk Maschinen (abziebar von den Steuern)

    Danke für euer Interesse, Thomas

Freitag, 27. April 2012

Osterlager

Dies ist bereits das sechstes Lager, das wir durchführen dürfen. Jedes Camp ist anders, auch wenn der Ablauf im Grossen und Ganzen derselbe ist.
Eigentlich wäre der April der heisseste Monat und sehr trocken. Die jährlichen Waldbrände kommen vor dem Lager auch bedenklich nahe ans Casa Girasol. Doch welch ein Segen ist der Regen, der fällt. Auch wenn wir das Programm ändern mussten und einiges nach innen verlegten, tat das der guten Stimmung keinen Schaden. Zweimal fiel sogar Hagel, etwas ganz besonderes für die Kinder und Erwachsenen. Eine Bemerkung: „So muss wohl der Schnee sein!“
wenns regnet, dann regnets...
Einige der Jugendlichen mit ihren Lebensgeschichten, die manchmal haarsträubend sind, wachsen mir auch diesmal wieder besonders ans Herz. So jung und schon so viel Schmerz und Verletzungen im Herzen. Einmal mehr wird mir bewusst, dass das menschlich gesehen gar nicht geheilt werden kann, das kann nur Gott und er hat in dieser Woche begonnen. Besonders schön war es mitzuerleben, wie sich ein Mädchen, das viel Schlimmes erleiden musste jeden Tag ein wenig mehr geöffnet hat und Freude auf ihr Gesicht gekommen ist. Aber da ist auch das 15jährige Mädchen, das nicht will, sich an dem Schmerz des Verlustes festklammert und immer wieder heftige Weinatacken hat. 
Viele verletzte Kinderherzen
Neu haben wir am ersten Tag in die täglichen Inputs das Thema: „du bist wertvoll“ genommen. Mit einem Spiegel machen wir die Runde und fragen, was sie sehen. Einige wollen gar nicht schauen oder sagen, sie sehen etwas Hässliches. Da fliessen bereits einige Tränen, weil ihnen nie jemand gesagt hat, dass sie wertvoll sind. Ein weiterer Knackpunkt ist die Vergebung. Auch mir wurde wieder neu bewusst, dass ich mir bei Dingen, die ich nicht vergebe, nur selber schade. Ich staune über die Offenheit von einer Kleingruppe. Sie sprechen über Misshandlung, Missbrauch, eingesperrt sein vom Vater, Hass auf den Stiefvater... Da ist Vergebung ein grosser Schritt, der manchen (zu) schwer fällt. Aber es ist auch schön, dass es untereinander zu sehen war.
Szene aus dem Theater zum Thema Versöhnung
Jetzt bleibt es uns loszulassen und zu beten, dass die Jugendliche weitergehen. Es freut uns immer wieder, wenn wir einige der Kinder im Allianza (dem Partnerheim in der Stadt) sehen dürfen. 
Herzliche Grüsse, Susan

Donnerstag, 26. April 2012

Organisiertes Arbeiten

Im letzten Jahr wurde mir vermehrt bewusst, dass ich ein Talent habe, Ziele klar zu definieren und die Leute so einzusetzten, dass sie Spass an der Arbeit in der Gruppe und dem Erreichen der gesetzten Herausforderungen haben. Ich finde es super, jemandem die Verantwortung zu übegeben und dann den Stolz in den leuchtenden Augen über das Erreichte zu sehen. Zum Beispiel die Motorsäge zu bedienen, Gang zu schalten auf dem Beifahrersitz oder ein Teil zu sein bei der Konstruktion einer Treppe. Dabei merkte ich, das es keine Rolle spielt, wie alt die Menschen sind, die Begeisterung ist ähnlich.

 Das Beispiel des Treppenbaus in 4 Stunden:
  • Ziel:
    • Eine Treppe bauen
  • Arbeitskraft
    • Vier Erzieher
    • Sechs Kinder
Wenn zehn Menschen am gleichen Strick ziehen und alle das Ziel kennen, ist in kurzer Zeit so einiges zu erreichen.

Irgendjemand :) hat mir mal gesagt, die Idee, das Ziel ist eine Sache, doch das Erreichen erleichtert sich, wenn man Leute darauf einschwört, motiviert und begeistert (Gruss und Kuss an dich). Also nehme ich die neun Arbeitswilligen ins Büro und teile ihnen mein Ziel und die Vorgehensweise mit. Um Zeit und Energie zu sparen, will ich wissen was alles gebraucht wird. Denn die Treppe wird 200 Meter entfernt vom Heim gebaut.
Werkzeuge
Wasser
Zement
Sand
Holz
sind die wichtigsten Dinge, mit denen sollte es klappen.
Der nächste Schritt sind die verschiedenen Arbeitsgruppen:
Wasser holen
Zement kaufen
Sand zur Baustelle transportieren
Treppenstandort säubern
Treppenschalung erstellen.




So fangen wir an. Jeder weiss, was zu tun ist und die Kinder schliessen sich ihren Gruppenchefs an.
Nach der ersten Arbeitsrund kommen neue Arbeiten dazu:
Mörtel mischen
Coca Cola kaufen
Becher holen
Anfangen die Treppe zu mauern.
Nach weniger als vier Stunden steht die Treppe, um einiges schneller, als ich gedacht habe. Als ich dem Jungen, der beim Bau der Treppe half, sagte, dass er auch nur ein Teil sei, nicht mehr oder weniger wichtiger als der Boy, der Wasser schleppte oder sonst eine Arbeit verrichtete, schaute er mich ein bisschen komisch an.

Mittwoch, 28. März 2012

Arbeit

In 1.5Stunden Arbeitszeit, Struktur, Regeln und ein paar willigen Händen ist einiges zu Leisten und zu lernen.






Donnerstag, 22. März 2012

Pferdezucht

Casa Girasol besitzt zwei Pferde. Hondo und Lala. Gestern erreichte die Stute den Höhepunkt der Schärfe. Zeichen davon äusserten sich durch starken Aussfluss. Wenn sich der Hengst von hinten nähern wollte, mit einer halben Latte, schlug sie aus. Wir entschlossen uns einen zeugungsfähigen Gaul zu suchen. Keine Ahnung wie Pferde funktionieren, ob sie sich zuerst kennenlernen müssen oder nicht. Probieren geht über studieren.

Therese und Elmer machten sich auf den Weg. Nach einem stündigen Marsch sahen sie in der Ferne einen Kuh - Hirten. Sie fragten ihn, ob er einen Gaul hätte. Er stieg von seinem Pferd und die Geschichte nahm ihren Lauf.

Doch seht selber mit welchen Bildern mich Therese erfreut hat nach ihrer Rückkehr.
So könnte ein zukünftiger Vater aussehen.


Das hätte ich nicht gedacht.
Natur pur, ohne Spritze, Viagria oder andere Hilfsmittel. Jööö, so herzig. Warten wir mal ab. Wie lange tragen eigentlich Pferde?

Mittwoch, 21. März 2012

Ferien in Costa Rica

Ich durfte ja 2 1/2 Wochen mit Therese nach Costa Rica reisen. Wir sind viel gewandert, haben die Natur mit ihrer Pflanzen- und Tiervielfalt bewundert und bei einem Besuch bei Thereses Cousine sogar ein Fondue auf dem Feuer genossen. Viele spezielle kleine Erlebnisse haben diese Zeit unvergesslich gemacht. Zum Beispiel ein kühler Melonenschnitz, den uns ein alter Mann geschenkt hat, als wir eine heisse, staubige Strasse entlangwanderten... Der Lastwagenfahrer, der uns mitnahm und viel von dem Land erzählte... Das Gespräch mit einem Sohn von Che Guevara... Die Blattschneiderameisen, die wir hörten die Blätter zersägen...
Aber meine Familie hab ich trotz allem Schönen sehr vermisst!

Dienstag, 20. März 2012

Hilferuf Bildung 2

Konkreter:
Wir habe im Heim 15 Kinder:
  • Gruppe Morgen: Sieben (Grosse) 14 bis 18 Jahre alt
  • Gruppe Nachmittag: Acht (Kleine) 12 bis 16 Jahre alt 
Am anderen Halbtag sind die Kinder in der Schule.

Wir haben die Möglichkeit, mit den Kindern freiwillig Zeit zu verbringen. Das tun wir Montag und Freitag auf einem Gelände im Wald (Casa Girasol) und Dienstag und Donnerstag im Heim (RafaEL). Ein halber Tag hat folgende Struktur:
  • Bibel lesen:eine halbe Stunde
  • Arbeiten, Hausaufgaben: eineinhalb Stunden
  • Sport: eineinhalb Stunden
In den letzten Wochen stellte ich grosse Defizite im Bereich praktische Bildung fest. Dinge, die einem normalerweise die Eltern mitgeben. Dem möchten wir praktisch Abhilfe schaffen.

Themen, die mir heute innerhalb kurzer Zeit in den Sinn gekommen sind. Euch fällt sicher noch viel mehr ein...:

Rechnen
  • Plus, minus, mal, durch 
  • Masseinheiten
    • Metersystem, Yard (beides wird hier gebraucht)
    • Liter, Galone
    • Kilogramm, Libra
  • Prozentrechnen
  • Bruchrechnen
Kochen
  • Tortillas zubereiten
  • Spaghetti
  • Reis
  • Karotten
  • Kartoffeln
  • Broccoli 
  • Zubereitung von Saucen
Zeit

  • Uhr lesen, Stunden, Minuten
  • Jahre, Monate, Tage 


Euer Beitrag besteht darin, ein Thema konkret zu machen. Ihr könntet eine (oder mehrere) Lektion a eineinhalb Stunden vorbereiten oder Ideen dazu geben. Die Lektion, das Thema sollte mit dem Leben so gut verknüpft sein wie nur möglich. Was ist ein Liter. Wechselgeld auf dem Markt rechnen. Essen zubereiten......

Eure Ideen und Lektionen würden uns viel Vorbereitungszeit ersparen und euch ein gutes Gefühl geben:).

Danke







Mittwoch, 14. März 2012

Einer der schlimmsten Tage endet gut

Nach dem ich seit fünf Tagen nichts mehr von Susan gehört habe, sie ist mit Therese in den Ferien in Costa Rica, machte ich mir gestern Sorgen. Heute schlugen die Sorgen um in Ängste. Noch nie überkam mich dieses Gefühl wie Heute, was mache ich wenn.....Die letzten Informationen die ich hatte waren das die zwei in der nähe eines Vulkan in einem Hotel waren und das Wetter schlecht sei. Ich entschied mich, den Sherloks Homes bis Morgen noch ruhen zu lassen. 
Ich war froh, konnte ich die Kinder, wie jeden Mittwoch, abgeben und mich in die Arbeit stürzen. Doch auch Heute Abend, bis neun Uhr kein Lebenszeichen. Ich informierte Jael, das ich nicht wisse wo Mami sei, wie es ihr geht und ich wegen dem so bedrückt und gereizt sei. Anfangs ging sie ohne Reaktion ins Bett. Eine halbe Stunde später kam sie heulend und nach Mami verlangend hinunter. Nach einer halben Stunde in meinen Armen beruhigte sie sich.
Eine Stunde später das Gefühl der Erleichterung. Ich sah das Susan online ist. Mir fällt ein Stein vom Herz und ähnlich wie bei einer Krankheit, schätze ich was ich habe.

Levi nimmt die Sache gelassen und unbekümmert.

Dienstag, 13. März 2012

Honduranische Autoprüfung

Wie in so vielen Dingen könnte der Unterschied zwischen der Schweiz und Honduras nicht grösser sein.
Der Weg zu einem Autobilett:
  • Körperliche Kontrolle, Blutdruck messen, Sehtest: 10 Minunten, 5 Franken
  • Blutgruppe bestimmen: 5 Minuten, 5 Franken
  • 2 Fotos: 5 Minuten, 5 Franken
  • Rechnung zahlen für den Ausweis: 20 Minuten, 10 Franken
  • Theoriestunde, Theorietest und Fahrprüfung: 3 Stunden, gratis
  • Abholen der Karte und der Gesetze: 1Stunde, 5 Franken
Ergibt ein Total von ungefähr 5 Stunden und 30 Franken Aufwand und Kosten für einen Führerausweis. Um mich längerfristig zu entlasten spendierte und begleitete ich unsere Mitarbeiter auf diesem Weg.

Der zweite Teil wird sicherlich nicht einfacher, das Lernen von Verkehrsregeln und wie man ein Auto steuert.

Donnerstag, 8. März 2012

Ein Mann entsteht

Da Susan für zwei bis drei Wochen in den Ferien ist, habe ich ihren Job ehrenamtlich übernommen. Finanziell schaut nicht viel raus, doch auf der emotionalen Ebene tut sich was. Ich bekomme nun die nächtlichen Streicheleinheiten und Hiebe ins Gesicht ab. Nach drei Tagen stellte ich fest, dass die Kinder dicker werden. Meine logische Erklärung an Jael: Weniger essen oder mehr bewegen. Ich fragte mich zum ersten Mal wieviel isst denn so ein fünfjähriges Kind? 4 Toast mit Honig? Susan belehrt mich: maximal drei.

Mittwoch, 7. März 2012

Tagesfreude

Zum ersten Mal in meinem Leben fällte ich einen Baum, krank versteht sich. Eine Motorsäge, ein Handbuch von Stihl, sowie Danilo und Elmer. Mit dem Wissen, was alles passieren kann, ich erinnere mich wie ich als 8 jähriger um ein Haar von einem Baum erschlagen wurde, lese ich mehrmals die Anweisungen im Handbuch. Eigentlich ganz einfach. Baumwuchs, Hanglage, andere Bäume, Wind und, in unserem Fall, Busse sowie sanitäre Einrichtungen sind die Faktoren. Diese paar Dinge dienen zur Findung der Fallrichtung. Ein Keileinschnitt und dann der Fallschnitt. Vor dem Fallschnitt ein "Achtung!!!". Nachdem der Fallschnitt 4 cm beim Keil angelangt ist, werden die Keile gesetzt und ein weiteres "Achtung" ertönt. Zwei, drei Schläge mit der Axt, ein leises Knacken und der Baum kippt.
Der erste Baum ging nicht so recht dahin, wo wir wollten, doch der zweite küsste den Boden nach Plan. Was für ein Gefühl! Nichts geschehen und der Baum an dem geplanten Ort.
Aus dem Holz dieser Bäume werden in den nächsten Wochen ein Tisch, zwei Bänke und mehere Pfosten entstehen.