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Montag, 29. Oktober 2012

Betroffenheit

Der letzte Monat war emotional herausfordernd.
Vor drei Wochen wurde ein Nachbarsjunge, der im Mai einen Monat im Rafael war, erschossen, als er mit den Rafael- Jungs beim Fussballspielen war. Das hat uns alle tief traurig gemacht. Zu wissen, dass Honduras das gefährlichste Nicht-Kriegs Land ist, ist eines, es aber hautnah zu erleben etwas ganz anderes. Um euch die Situation im Land etwas zu verdeutlichen, einige Erklärungen. Wahrscheinlich wird der oder die Täter nie gefasst, nicht, weil man nicht wüsste wer es war, sondern weil man Angst hat, dass man, wenn man der Polizei etwas sagt, selber umgebracht wird aus Rache. So werden viele Morde nicht geahndet und die Vebrecher machen weiter. Die Jungs leben jetzt teilweise in Angst. Drei wurden aus Sicherheitsgründen ins Casa Alianza verlegt. Nach drei Wochen sehen unsere Jungs die angeblichen "Mörder" auf dem Schulweg und beim Fussball im Nachbarsdorf. Was in ihnen vorgeht ist schwer zu erahnen. Sichtbar ist, dass mehrere von ihnen in der Nacht vor dem Zimmer des Erziehers schlafen. Wir versuchen in die "Normalität" zurückzukehren und uns nicht von den Ängsten anstecken zu lassen. Morgen findet eine weiter Sitzung mit der Psychologin statt, mal schauen wie es weitergeht.