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Freitag, 23. November 2012

Oktober/ November 2012

Dieser Monat ist mit Sicherheit der Monat mit den meisten Wechseln von Menschen in meinem Umfeld und dazu kommt noch ein Hauswechsel. Anfangs Oktober durfte ich meine Schwiegereltern am Flughafen abholen. Nach einem Familienbesuch in Amerika haben sie sich entschieden, einen einmonatigen Abstecher in Honduras zu machen. Es war eine spannende Zeit. Der erste Tag begann mit dem Mord am Nachbarsjungen (siehe vorheriger Bericht). Abuelo (Grosspapi) half gleich mit beim "Leichenwagen" schmücken während Abuela sich um die Enkelkinder kümmerte. Jael und Levi genossen die 1000 Büchlein, die von Abuela erzählt wurden. Ich genoss die Diskussionen, die Mutter und Tochter über Sauberkeit und Erziehung hatten. Nach einer speziellen Woche, auch für uns "Einheimische" schickte ich die "Füssles" auf Reisen. So reisten Eltern mit Tochter durch das gefährlichste nicht Kriegsland der Welt. Die Gespräche drehten sich in der Reisevorbereitung um die Wahl der Busse, die Gefährlichkeit der Route. Wie fest soll, kann man auf die Tochter vertrauen und wann ist das eigene Gefühl, die Ratschläge des EDAS in die Diskussion einzubringen? Jael, Levi und ich machten uns eine schöne Woche zu Hause. Am Morgen blieb ich mit den Kindern daheim und am Nachmittag halfen wir im Heim mit.

Nach zehn Tagen kamen Eltern mit Tochter wieder gesund in Tegu an. Die Geschichten waren spannend anzuhören und abgesehen von den zwei, drei Menschen die am Strassenland lagen (tot oder nicht?) und einem Unfall, Blechschaden mit dem Bus, lief alles glatt.

Viel Zeit um das Erlebte zu verarbeiten blieb nicht, denn der Umzug ins Casa Girasol stand an. Meine Schwiegereltern und Heidi halfen tatkräftig mit. So zügelten wir innerhalb von zwei Tagen alles Material und putzten das ganze Haus. Trotz anfänglichen Ängsten vor Schlangen und Skorpionen fühlte sich Grossmami nach der ersten Nacht wohl im Girasol. In der verbleibenden Zeit investierte meine Schwiegermutter viel Zeit in ihre Enkelkinder. Abuelos Herz schlug für das Kinderheim. Er gab mehrere Inputs und engagierte sich auch in der zweistündigen Arbeibtszeit. Pferdeäpfel zusammensammeln, Rasenmäher flicken... zählten zu seinen Lieblingsarbeiten :). Mir tat es gut und ich genoss es, wieder einmal etwas Schweizerisches in der Nähe zu haben. Danke!
Wie schnell doch dieser Monat verging. Noch zwei Tage und adios Honduras. Uns blieb keine Zeit, uns an einen Alltag zu gewöhnen. Denn die Vivacamper waren schon da. Eine Gruppevon fünf Frauen aus Deutschland und Italien (Südtirol). So machten wir einen fliegenden Übergang unserer Wegbegleiter.

Das Camp war aussergewöhnlich friedlich. Zwanzig Kinder, die sich eine Woche wohlfühlten. Sie hatten Freude an den vielen Spielen. Sie genossen die Aufmerksamkeit, die sie bekamen. Ich staunte immer wieder wie 40 Menschen, die sich kaum kennen mit wenig Struktur und Regeln friedlich und zufrieden eine Woche verbringen können. Glücklich und zufrieden verabschiedeten wir die Lagerkinder. Nach neun Lagern in zwei Jahren war es das letzte Lager bis zu unser Abreise.

In dieser Woche fingen wir wieder an, uns einen Alltag anzulegen. Doch wofür eigentlich? Denn in der nächsten Woche beenden die Rafaelkinder das Schuljahr, das heisst dann 8 Stunden Action pro Tag. In den nächsten zwei Wochen ist weiterer Schweizerbesuch angesagt und dann ist ja schon Weinachten.

Fast vergessen: wir lernten in dieser Woche den Leiter einer möglichen zukünftigen Arbeitstelle kennen. Nach einer einstündigen Skypesitzung sind wir zuversichtlich, den Einstieg in der Schweiz wieder zu meistern.

Das waren sie, der wohl abwechslungsreichsten 6 Wochen in meinem Leben.

Saludos, Thomas