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Montag, 15. November 2010

Aktuelle Lage im und rund ums Kinderheim RafaEL

Time-Out
Am Freitag vor einer Woche haben wir alle sieben Kinder ins Casa Alianza (unsere Partnerorganusation, von der wir die Kinder zugewiesen bekamen) in Tegucigalpa zurückgebracht. Die letzten Wochen mit allen personellen Veränderungen waren zu viel für die Kinder. Ihnen war unklar wer, wo, und wann das Sagen hatte. Diese Situation nutzen sie für sich und „bügsten“ mehrmals aus. Im Casa Alianza wird für die Kinder eine neue Lösung gesucht. Einige werden in eine andere Institution gebracht, einer konnte zu den Eltern heimkehren und zwischen drei und fünf Kindern werden zurück ins Kinderheim RafaEL kommen. Auf personeller Ebene mussten zwei Instruktoren und einer Nachtwächterin gekündigt werden. Es werden so rasch wie möglich drei neue Erzieher gesucht.


Wer denkt, dass die Arbeit deshalb kleiner geworden ist täuscht sich. Obwohl wir nicht ganz genau wissen wie unsere Aufgaben in Zukunft aussehen, sind wir tatkräftig dran, dem Kinderheim unseren Stempel aufzusetzen. Wir, das heisst: Heidi, Susi, Rahel, Dominik und ich vor Ort in Honduras. Wir werden von Maria del Carmen, einer Honduranerin, tatkräftig in personellen Problemen und für die Kommunikation mit Casa Alianza unterstützt. Von der Schweiz aus begleitet uns der Förderverein Casa Girasol unter der Leitung von Alexander Blum, der neben einem problemlosen Geldfluss für alle Probleme ein offenes Ohr und einen Lösungsvorschlag hat.

Neben einem Abfallkonzept, einer neuen Kücheneinrichtung und anderen baulichen Massnahmen arbeiten wir an einem Bewertungssytem für die Jungs. Ausserdem steht eine halbe Bäckerei still, die in Betrieb genommen werden will. Ich kann nur sagen, die Arbeit wird uns heute und morgen sicherlich nicht ausgehen.

Ich kann viel von meinen Erfahrungen aus der Zeit im Therapiezentrum im Schachen einbringen. Auch die Jahre im Wallis waren sehr hilfreich, da so ein Honduraner doch gewisse Ähnlichkeit mit einem Oberwalliser hat. Wie das gemeint ist, erläutere ich vielleicht ein anderes Mal.


Diese Woche arbeitete ich täglich mit Danilo und Elmer, den honduranischen Arbeitsinstruktoren. Sie sind sehr motiviert und sicherlich auch froh, dass ihnen nicht gekündigt wurde.
Ich sehe es als eine meiner Hauptaufgaben, diese zwei Arbeiter anzuleiten, wie man Kinder führt, fördert, Anreize schafft und ihr Verhalten und ihre Arbeit bewertet. Vor allem im puncto Sauberkeit und Fachwissen können sie noch das eine oder andere von mir lernen, obwohl ich nicht die ordentlichsten Berufe erlernt habe. Danilo hat diese Woche schon mehrmals erwähnt, dass ich sehr intelligent sei. Das ehrt mich, hat aber bis jetzt leider noch niemand erkannt. Ich denke er hat recht. (:

Sportlich gesehen sieht es im Moment ein bisschen unbefriedigend aus. Solange die Kinder noch da waren, konnte ich fast täglich eine Stunde Fussball spielen. Schon im ersten Spiel erhielt ich den Spitznamen „animal grande“. Ich dachte an die Fricker Handballer zurück und deren Fussballkünste und mir kam der Gedanke einer Büffelherde. Naja, es kommen ja bald wieder Kinder.


Heute habe ich erfahren das ich die vier nächsten Wochen Spanischunterricht in Tegu habe. Fünf Tage die Woche je drei Stunden. Ei Caramba Hombre. Hasta luego.
To

1 Kommentar:

  1. Hallo Thom, Dein Bericht ist erfrischend, humorvoll, positiv in die Zukunft schauend. Super! Und by the way Du bist wirklich sehr intelligent! Ihr Biaggis macht das super. Jael wird Euch sehr unterstützen mit ihrer Unbefangenheit. Macht weiter so, Gott mit Euch; in Liebe Deine Dad, Mam, Günter und Margret

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